Liebe Freunde,

wir wollen Euch auch auf diese Weise darüber informieren, was die letzten Tage mit Esther geschehen ist!

Der Herr hat vielleicht nicht geplant,
dass mir dies geschieht,
aber Er hat es ganz sicher zugelassen.
Deshalb, auch wenn es ein Angriff
des Feindes ist, wenn es mich erreicht,
ist es vom Herrn zugelassen.
Darum ist auch alles gut.
Er wird machen, dass alle Dinge,
gemeinsam mit den Erfahrungen
des Lebens, zum Besten dienen.
- Rom: 8: 28

Mit Grüßen von Ulla Lilienberg

März 2003
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Juli

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März 2004

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Freitag 14.März

Zum Anfang
8:00h Esther machte sich gerade fertig um zur Arbeit zu gehen, als sie starke Kopfschmerzen bekam und sich übergeben mußte. Emanuel, Esthers Freund, rief die Rettung und Notarzt und Rettung kamen innerhalb von 10 Minuten. Sie wurde bewußtlos. Esther hatte eine Gehirnblutung. Im AKH Wien, wurde sie schnell operiert. Die Blutung war so stark, dass sie nicht mehr von alleine aufhörte. Um den Druck aus den Blutgefäßen zu nehmen, die zum Gehirn führen, mußte man mit einer Sonde vom Schritt aus eine erste Operation, eine Embolisation, vornehmen. (11:10)
Nach einigen Untersuchungen wurde sie am Nachmittag noch einmal operiert. Die zweite Operation am offenen Kopf dauerte fast 8 Stunden. Die Operation unter dem Miskroskop von 15:37 - 21:18h plus Vorbereitung, Öffnen und Verschließen der Wunde.
Der Grund für die Blutung war das Platzen eines Blutschwamms, einer angeborenen Missbildung eines Blutgefäßes.
Die Operation verlief gut. Jetzt liegt Esther in einem künstlichen Tiefschlaf. Ihr Zustand ist stabil aber kritisch. Anita konnte sie um Mitternacht sehen.

Samstag 15. März

Zum Anfang
Eine ruhige Nacht. Alle Werte sind gut. Wir besuchen sie am Vormittag und versuchen Kontakt mit ihr aufzunehmen. Wir haben auch das Gefühl, dass sie auf uns reagiert. Als Gerhard sie am Arm streichelt und ihr etwas zuflüstert, steigt ihr Blutdruck. Bei der 12 stündlichen CT (computer- tomographie) wird festgestellt, dass das Kleinhirn geschwollen ist und das die Aktivität verringert ist. Das macht uns Kummer. Es ist schön in Esthers Nähe zu sein, ihre Hand zu halten und für sie zu beten. Am Nachmittag waren wir dann noch einmal auf ein paar Stunden da. Die Ungewissheit nimmt leicht Überhand. Dass so viele Freunde für Esther beten gibt Kraft. Sie ist in Gottes Hand! Wir lassen Esther mit Gebet auf der Intensivstation

Gott! Schütze und bewahre Esther!

" Denn Er hat seinen Engeln befohlen, Dass sie Dich auf allen Wegen bewahren." Ps. 91,11


Sonntag 16.März

Zum Anfang

Am Nachmittag waren wir wieder bei Esther. Wir erlebten eine große Veränderung. Anfangs empfanden wir, dass Esther unsere Nähe spürte. Heute griff sie sogar einmal zu als Anita ihre Hand hielt.
Die Ärztin sagte, dass die Gehirnfunktionen wieder normal sind. Nach dem Zustand des Gehirns könnte man das Aufwecken einleiten. Leider gibt es neue Komplikationen.
Esther war die letzten Wochen sehr krank. Sie hatte arge Bronchitis mit starken Asthma-Anfällen.
Jetzt sieht es so aus, als ob sie eine Lungenentzündug hat. Deshalb wird der künstliche Tiefschlaf noch ein paar Tage verlängert, bis sich das Lungenproblem gelöst hat.
Sie hatte fast 38° Fieber und 136 Puls. Gestern hatte sie 36°C und 66 Puls. Wenn Esther aufwacht, wollen wir bei ihr sein. Die Ärztin hat eine Notiz machen lassen, dass wir rechtzeitig informiert werden, damit wir es noch nach Wien schaffen um dabei zu sein. Das Aufwachen wird neuen Stress für das Gehirn verursachen. Esther weiß noch nicht was mit ihr geschehen ist. Sie wird auch noch künstlich beatmet. Mit diesem Schlauch im Hals aufzuwachen ist ein Schock. Besonders wenn man nicht, weiß wo man ist.

Wir sind dankbar und sehen es als eine Gebetsantwort, dass die Schwellung des Gehirns so schnell zurück ging!

Bitte betet für Esther und für Emanuel dem es mit dieser Situation auch nicht gut geht.


Montag 17.März

Zum Anfang

Die Infektionswerte sind noch erhöht, aber das Fieber ist zurückgegangen und der Puls ist normal. Wir danken Gott dafür!!
Wegen der erhöhten Infektionswerten, wird sie heute noch nicht aufgeweckt.
Emanuel berichtete uns heute Abend nach seinem Besuch; die Lage ist unverändert aber stabil. Esther atmet wieder selbstständig und spontan mit Unterstützung. Ihr künstlicher Schlaf ist nicht mehr sehr tief. Sie spricht auf die Medikamente an.

Wir sind dankbar und sehen es als Zeichen von Gottes Liebe, dass so viele Menschen in den verschiedenen Ländern für Esther beten!


Dienstag 18.März

Zum Anfang
Alles ist wie gestern. Esther hat etwas Fieber 37,6°C. Sie schläft zur Zeit nicht so tief! Esther kämpft auch mit dem Schlauch in der Luftröhre. Ich denke sie will alleine atmen und aufwachen. Der Infekt macht noch große Sorgen.
Jetzt ist es 19:00h Wir kommen gerade von Esther. Heute abend sind alle Werte ideal (bis auf den kleinen Infekt). Esther ist halb-wach. Manchmal reagiert sie. Gerhard hat der Schwester eine falsche Auskunft gegeben und Esther hat gleich den Kopf geschüttelt. Als Emanual rein kam, wollte sie sich gleich aufsetzen.
Zwischdurch war sie traurig und weinte ein wenig. Sie hat kaum eine Ahnung was geschehen ist. Noch ist sie nicht richtig wach. Sie kämpft mit dem Beatmungsschlauch, durch den sie auch nicht reden kann. Sie wird wahrscheinlich morgen oder übermorgen ganz aufwachen. Wegen des Asthmas und dem Infekt will man mit dem Schlauchentfernen noch warten.
Wir konnten auch mit einem Arzt reden der bei der Operation dabei war. Jetzt wissen wir endlich was wirklich geschah.
Esther hatte ein Hämangiom, einen "Blutschwamm" von ca. 5cm Durchmesser, der keine Funktion hat. Eine angeborene Missbildung, die nicht ungewöhnlich ist und die eigentlich nicht stört. Da der "Blutschwamm" gut durchblutet war, war es schlimm, als er platzte und das Blut ausströmte.
Der Arzt sagte, dass Esther sehr viel Glück gehabt hat. Alles passte zusammen.
1. Sie war innerhalb einer Stunde nach dem Vorfall in einer Spezialklinik wo sich die besten Ärzte um sie kümmen konnten.
2. Der Blutschwamm konnte entfernt werden ohne dass das Gehirn verletzt wurde.
3. Negative Zeichen fehlen, die es gewöhnlich nach so einem Eingriff gibt. Bei Esther ist alles normal und positiv.

Mittwoch 19.März

Zum Anfang
12:00h Esther war heute morgen munter. Sie hatte guten Kontakt mit der Schwester. Die Krankenschwester musste erklären, warum Esther zur Zeit den Schlauch behalten muß. Damit sie sich besser erholen kann, bekam sie um 10:00h wieder Hilfe um schlafen zu können. Bitte betet, dass das Entfernen des Beatmungsschlauches gut geht. Wir haben den Eindruck, dass die Ärzte wegen Esthers Asthma sehr vorsichtig und nervös sind.
19:00h Der Nachmitag mit Esther war sehr ermutigend. Sie erkennt uns und bekommt auch mit, wer gerade bei ihr auf Besuch ist. Esther ist oft wach und antwortet durch Kopfnicken geziehlt auf Fragen. Sie konnte Anita sogar verständlich machen, dass das Pflaster auf der Nase juckt. Der Arzt sagte, das die neurologischen Befunde gut sind und dass nur die Lunge Sorgen machen, da Esther zuviel Wasser in der Lunge hat. Es ist aber nicht genug zu punktieren, sondern man rechnet damit dass Esther noch jung ist und es somit selbst abbauen kann.
Der Arzt sagte weiters, dass sie planen morgen den Schlauch zu entfernen.

Donnerstag 20.März

Zum Anfang

10:00h wir haben gerade vom Arzt erfahren, dass heute noch eine Angiographie geplant ist. Eine Angiographie ist eine Röntgenuntersuchung, bei der mit Hilfe von Röntgen-Kontrastmitteln Gefäße besser sichtbar gemacht werden. Davon hängt ab, ob der "Schlauch" entfernt wird. Das wird heute sicher ein sehr anstrengender Tag für Esther.
19:00h Die Angiographie zeigte ein paar verdächtige Stellen, wo noch "Kurzschlüsse sein könnten. Kuzschlüsse sind Direktverbindungen zwischen Adern und Venen die platzen können. Morgen wird man die Angiegraphie wiederholen aber mit einem feineren Instrument das auch die kleinsten Gefäße erreicht. Wenn man solche "Kurzschlüsse" findet wird man sie gleich durch die Punktionsnadel (die Kanüle) verschließen.
Esther antwortet gut. Sie hat sogar gelacht so gut es ging, als ich ihr sagte, dass ich auf Grund eines Strafzettels herausfand, dass sie in einer Kurzparkzone wohnt.


Freitag 21.

Zum Anfang

11:00h Die Ärzte haben die Meinung geändert und keine zweite Angiographie gemacht. Der Schlauch wurde gerade entfernt. Esther geht es gut. Wir werden sie um 16:00h sehen.
18:30h Wir waren bei Esther. Der Arzt hat gesagt, dass die Situation mit dem Kopf zurzeit nicht so akut ist, dass die 2. Angiographie nicht 3-4 Wochen warten kann. Esther soll sich erst erholen.
Es geht ihr den Umständen entsprechend gut. Sie hat gefragt, warum sie im Spital ist. Anita hat ihr ein wenig davon erklärt. Kurz danach erinnerte sie sich, dass es ihr übel war und fragte ob die Rettung schon gekommen ist. Sie hat 38,6°C Fieber und die Dinge gehen etwas durcheinander.
Ihr größtes Problem sind zurzeit ihre Lungen. Sie hat etwas Wasser in den Lungen und einen Infekt im Körper. Sie ist sehr erschöpft.
Sie hatte Problem sich auf alle Besucher zu konzentrieren und uns deshalb sogar gebeten etwas früher zu gehen, weil sie so erschöpft war.
Sie bittet, dass wir für sie beten.


Samstag 22. März

Zum Anfang

10:00h Wir haben gerade angerufen. Die Temperatur ist nicht besonders herunter gegangen 37,6°C. Zuviel für den Morgen. Sie sieht Dinge die nicht da sind und hat auch Orientierungsprobleme. Mit dem Infekt im Körper und den Lungen gibt es noch keine Änderung.
Esther ließ uns ausrichten, dass heute nur 3 Personen auf Besuch kommen sollen. Emanuel wird das koordinieren.
Danke dass ihr betet!!!
18:00h Wir kommen gerade von Esther. Sie hatte wieder 38,1°C Fieber und ist sehr müde. Sie hat heute ihre ersten paar Löffel Suppe gegessen. Der Besuch war sehr anstrengend für sie. Wir planen (koordinieren) jetzt die Besuche um sie nicht zu überfordern. 3-4 Besucher pro Tag mit Pause dazwischen.
Über die Folgen der Blutung kann man noch nichts sagen. Wir müssen ein paar Wochen warten, bevor man etwas sagen kann. Heute hat eine Physiotherapeutin mit Esther angefangen richtig atmen zu lernen.
Esther ist sehr aufmerksam. Sie hört alles und antwortet sehr gerade.
Reden ist sehr schwierig, was nach 7 Tagen mit einem Schlauch im Hals auch kein Wunder ist.


Sonntag, 23. März

Zum Anfang

Wir sollen Euch alle von Esther grüßen. Es geht ihr heute viel besser. Wir haben mit ihr darüber gesprochen was geschehen ist. Ihr Erinnerungsvermögen funktioniert. Es ist schön zu sehen, dass sie wieder zum Leben und dem Alltag zurückkehrt. Keiner von uns, am allerwenigsten Esther, weiß wie lange es dauern wird bis alles wieder beim Alten ist. Das Wichtigste ist zuzeit, dass sie Kräfte sammelt und Geduld mit sich selbst und ihrer Situation hat.
Was die Ärzte beunruhigt (uns auch uns), ist dass Esther einen "liquor-stau" hat. Es kann geschehen, das nach solchen Operationen wie der aktuellen, Schwellungen entstehen, die so etwas auslösen können. Das kann zu Komplikationen führen, aber man kann auch etwas dagegen tun, wenn sich das Problem nicht von alleine löst. Wichtig ist, dass das Problem bekannt ist. Dieses "Liquor - Stau" Problem ist ein Gebetsanliegen.
Wir hoffen, dass Esther keine weiteren Operationen durchmachen muß.
Wir sind jetzt zurück in Steyr und werden Esther in ein paar Tagen wieder besuchen. Die täglichen Informationen werden aber fortsetzen.


Montag, 24. März

Zum Anfang
9:20h Ich habe gerade mit dem Spezialisten für Angiographie gesprochen. Er sagte, dass alle Kurzschlüsse beseitigt sind und dass die letzte Meldung eine Fehldeutung seitens der Kollegen war. Das "Liquor-Stau" Problem wird sich wahrscheinlich von alleine auflösen.
Wir werden auf jeden Fall weiterbeten, dass die Entwicklung so gut wie bisher weitergeht. Im schlimmsten Fall ist eine kleine Operation nötig.
Wir sind sehr dankbar wie sich alles bis jetzt entwickelt hat. Vielen Dank für die Unterstützung beim Gebet.
Wir brauchen Dich.
12:30h Ich habe gerade erfahren, dass Esther die Intensivstation verlassen hat und jetzt auf der normalen Bettenstation liegt.
14:30h Esther ist das erste Mal aufgestanden, hat einen Schritt getan und sitzt jetzt in einem Stuhl.

Sie konnte 30 Minuten im Stuhl sitzen. Sie wird noch diese Woche wieder gehen üben.


Dienstag, 25. März

Zum Anfang
7:40h Esther geht es ganz gut. Sie hat etwas Kopfweh, aber sie ist zuversichtlich!
Ihre Verfassung bessert sich zusehend.

Mittwoch, 26. März

Zum Anfang
8:40h Esther ist schon fleissig am trainieren. Sie kann schon alleine Rollstuhlfahren. Sie ist noch schwach, aber die Besserung geht gut vorwärts.
Esther grüßt (Telefondiktat):
Liebe Leute!
Schöne Grüße aus der Neuro-Chirugie.
Emanuel hat mir das ganze Gästebuch ausgedruckt. Ich habe es gelesen und ich könnte immer wieder heulen, wie schön es ist.
Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie schön es ist, wieder alleine auf Klo gehen zu können.
Jetzt warte ich noch auf meinen Süsio-Physiotherapeuten, dann lerne ich gehen!
Schöne Grüße, Esther

Donnerstag 27.März

Zum Anfang

Als wir heute zu Esther kamen, sass sie auf dem Bett und lächelte uns an. Es ist unglaublich, sie in so einem guten Zustand zu sehen, und das nur 13 Tage nach ihrer Operation im Kopf.
Esther ist noch schwach, aber voll Energie das Leben zu erobern! Gerhard und ich haben das Gefühl, dass wir sie bremsen wollen. Wir wollen sagen: “Geh es langsam an! Gib dir die Zeit die du brauchst.” Einer der Ärzte hatte gesagt, dass sie zum Wochenende nach Hause darf. Sicher ist es schön wieder nach Hause zu kommen. Im gemeinsamen Gespräch sind wir aber zu dem Ergebnis gekommen, dass Esther mehr Zeit braucht um zu Kräften zu kommen. Auch der Abteilungsarzt ist dieser Meinung.
Sie schafft es schon ein kurzes Stück alleine zu gehen, aber sie wird schnell schwindlich und erschöpft. Sie hat dieselbe Entdeckung wie Galileo Galilei gemacht “Und die Erde bewegt sich doch!”
Sie hat noch immer eine Schwellung am Hinterkopf und Nacken die auch den Liquor Stau verursacht. Wir hoffen, dass diese Folgen ganz weg sind, bevor sie das Krankenhaus verlässt.
Wahrscheinlich kommt sie in ein anderes Krankenhaus in Wien, das eine neue Reha-Abteilung hat.
Dass so viele für Esther beten und auch Kontakt aufgenommen haben, nachgefragt und sich gekümmert haben, ist überwältigend für sie. Sie liest täglich im Gästebuch, das Emanuel für sie ausdruckt.
Sie sagte; “Wenn ich darüber nachdenke, muss ich weinen, das ist für mich so unglaublich!”
Heute Nachmittag wurden die Fäden entfernt und morgen werden wieder Untersuchungen gemacht.
Danke Gott für Seine Fürsorge und bete weiter, dass Esther alle ihre Kräfte wiederbekommt!


Freitag, 28.März

Zum Anfang
Heute ist das einer von diesen Tagen. Die Stimmung ist etwas gedämpft und Esther ist sehr müde. Sie braucht viel Schlaf und man bekommt nicht so viel Ruhe im Spital.
Untersuchungen, Visite, Essen, Theraphie usw. Esther ist heute ziemlich geschlaucht.
Für die Reha wird sie doch nicht in eine andere Klinik kommen, sondern nur in eine andere Abteilung. Die Neuro-Chirurgen wollen sie in der Nähe behalten.
Unser Mädchen braucht jetzt viel Geduld und Ausdauer. Sie darf jetzt einmal die Dinge loslassen und nur an sich denken.

Samstag, 29.März

Zum Anfang
Esthers E-Mail Adresse EsthersMail@gmx.net funktioniert wieder. Ich hatte einen Fehler bei der Registrierung gemacht. Bitte vergib, wenn das Probleme verursacht hat.
Jetzt haben sich die Pläne schon wieder geändert. Esther wird jetzt doch, am Dienstag in das andere Spital im 2. Bezirk, übersiedelt, von dem ich schon geschrieben habe. Dort gibt es eine neue Reha - Abteilung. Das ist der gleiche Stadtteil, wo sie wohnt.
Wir haben mit Esther Telefoniert. Sie ist auch heute sehr müde. Sie sagt aber, dass sie merkt, dass das Schlafen und Kräfte zu sammeln ihr gut tut. Wir versuchen Kontakt zu halten und sie zu ermutigen. Sie klingt etwas gedämpft, aber das Ganze ist auch nicht so einfach.
Sie macht sich Sorgen, wie sie am Dienstag die Fahrt in das andere Spital schaffen wird.
Unser Gebet heute ist, dass Esther nicht den Mut verliert.

Sonntag, 30.März

Zum Anfang
Die Lage ist stabil. Etwa wie die letzten beiden Tage. Am Dienstag werden wir wieder berichten, außer es geschieht etwas Ernstes
Danke für Eure Unterstützung. Gerhard

Montag, 31.März

Zum Anfang

12:30h Esther hat gerade angerufen und berichtet, dass sie heute noch einmal operiert wird. Der Liquor-Stau hat sich nicht selbstständig aufgelöst. Esther hat geniest da ist etwas in der Wunde geplatzt und Liquor ist ausgetreten. Die Wunde wird heute nachmittag noch einmal unter Narkose geöffnet. Esther, Anita und ich sind vor dem Ungewissen, das vor uns liegt, verzagt. Nach einer Minute am Telefon sagte Esther: "Ich muß jetzt aufhören zu reden sonst platzt mir der Kopf." Esther wird natürlich morgen nicht in das andere Krankenhaus verlegt.

20:30h Esther wurde noch nicht operiert. Sie hat den ganzen Nachmittag gewartet. Es hat einen Notfall gegeben, daher kam sie bis jetzt nicht dran. Wahrscheinlich wird sie erst morgen operiert. Die Operation wird anscheinend grösser als zu Mittag noch erwartet. Gerhard und ich sind in Steyr, aber Emanuel, Susanne und andere gute Freunde waren bei Esther um sie zu stützen und zu ermutigen.
Sie ist unglaublich gefasst. Sie weiß was gemacht werden wird, aber sie vertraut den Ärzten und bittet, dass wir für sie beten. Sie sagte: "Ich weiß, ich bin in Gottes Hand!"
Wir hoffen, dass Esther jetzt gut schlafen und für die Operation Kräfte sammeln kann
Jetzt können wir beten und vertrauen, dass alles zum Besten wirkt, und dass Esther nicht noch einmal auf die Intensivstation kommt und alles von vorne beginnt.

Esther du bist ein wunderbarer Mensch, Ich liebe DICH! Du bist in Gottes Hand!


Dienstag, 1.April

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10:30h Jetzt geht es los. Esther ist wieder auf dem Weg in den Operationssaal.

Die Operation hat 2 1/2 Stunden gedauert. Ich habe danach mit Dr.Dietrich gesprochen. Er hat die Operation durchgeführt. Die Wunde wurde wieder bis auf die Gehirnhaut aufgemacht und erneut ordentlich verklebt und vernäht. Man hat bei dieser Gelegenheit auch gleich eine Drainage für den Liquor gemacht, damit sich nicht noch einmal ein Stau bilden kann.
Esther ist wieder auf ihrem Zimmer und läßt grüßen. Sie ist natürlich erschöpft und müde.
Wir beten, dass sie jetzt bald zur Ruhe kommen kann um zu genesen. Trotzdem sind wir dankbar, dass diese Komplikation noch in dieser Krankenstation geschah und nicht später im anderen Spital.

Gestern hat anscheinen der Server auf Tokelau, in Oceanien, (www.ivanovits.tk) nicht funktioniert. Ich hoffe das war nur eine vorübergehende Störung.


Mittwoch, 2.April

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21:00h Anita sitzt im Zug nach Steyr. Sie war heute Nachmittag bei Esther.
Esther ist sehr schwach und hat arge Schmerzen. Wir fühlen uns so machtlos aber wir bewundern auch wie gefasst Esther die Situation erträgt. Der Arzt sagte, dass sie jetzt als erstes versuchen müssen die Schmerzen in den Griff zu bekommen. Die größte Gefahr sei jetzt vorüber.

Emanual liegt mit einer schweren Erkältung im Bett. Er vermutet, dass er wieder eine Lungenentzündung hat.


Donnerstag, 3.April

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Esther hat heute Nacht wenig geschlafen. Sie hatte arge Kopfschmerzen. Es geht ihr nicht gut.

Hallo, alle Freunde!
Wie ihr sicher verstehen können, sind wir über Esthers Zustand beunruhigt und es ist schwer so weit weg zu sein. Gerhard ist egrade unterwegs nach Wien um bei Esther zu sein. Wir werden euch über das das Tagebuch informieren so bald wir mehr wissen.
Danke für Gebet!

Jetzt wissen wir etwas mehr. Vorige Woche am Donnerstag wurden die Nähte entfernt. Am Samstag beim Husten fühlte Esther, dass sie im Nacken feucht wurde. Die Schwester hat es weggewischt und gesagt, dass sie nur stark geschwitzt hat. Am Montag beim Niesen platzte die Wunde auf und man entdeckte, dass Liquor ausgetreten ist. Erst am Dienstag wurde sie wieder operiert. Man hat entdeckt, dass sie inzwischen eine Bakterielle Meningitis bekommen hat.

Esther sagte, dass Sie gestern mehr tot als lebendig war. Ihre Kopfschmerzen sind etwas besser. Die Entzündungwerte haben sich seit gestern angeblich um 50% verringert. Esther kann wieder etwas länger sprechen.

 


Freitag, 4.April

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10h. Jetzt fahre ich (Gerhard) zu Esther um ihr beim Essen zu helfen. Wegen der Liquor Drainage darf Esther den Kopf nicht länger als 2-3 Sekunden ca. 10cm heben.

Die Arme muß auf dem Rücken liegen. Sie darf nur Arme und Beine bewegen. Sie ist wieder aktiv, redet wieder viel (genauso wie ihre Eltern) und hat heute wieder richtig zu essen begonnen. Sie hat bis jetzt alles behalten. Esther hat kein Fieber aber bekommt zweimal täglich Antibiotika. Immer wieder kommt das schlimme Kopfweh durch aber sie bekommt auch sofort die nächste Spritze gegen den Schmerz, wenn sie es nicht mehr aushält.
Zusammenfassung: Ich freue mich, wie sie wieder auflebt, obwohl die Meningitiswerte laut Arzt noch lange nicht gut sind.

 


Samstag, 5.April

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Die Situation ist gleich wie gestern. Esther wirkt nur viel müder. Jedes kleine Geräusch verursacht arge Kopfschmerzen. Gstern sind 150ml Liquor durch die Drainage abgeronnen. Heute waren es nur noch 75ml. Jeden Tag wird die"Druck-Kammer" etwas höher gehägt, um den Abstand zum Kopf zu verändern. Das reguliert das Druckverhältnis. So weit ich verstehe wird am Schluss kein Liquor mehr ins Sackerl sondern nur mehr den natürlichen Weg durch die Wirbelsäule "abfließen".
Die Betreuung hat sich gestern Abend stark verbessert.

Sonntag, 6.April

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Die Situation ist gleich wie gestern.
Esther ist schon sehr verzagt und traurig, weil das ruhige Liegen schwer wird.
Sie haltet die ständigen Komplikationen, die Kopfschmerzen und die Ungewissheit was als nächstes kommt, schon kaum mehr aus.

Für die Mediziner, Esther hatte:
am Mitwoch eine Zellzahl von 5000/3 im Liquor
am Samstag 140/3
heute Sonntag 170/3


Montag, 7.April

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Ich habe mit Esther telefoniert. Sie darf (soll) zwischendurch etwas sitzen bzw. sich erheben.
15:00h Esther sitzt im Rollstuhl. Sie sagt, dass sie zwar die Bremsen anzieht aber dass das Zimmer trotzdem nicht aufhört sich zu drehen.
Anita fährt heute nachmittag zu Esther. Morgen wird Geburtstag gefeiert! 25 Jahre seit dem ersten Geburtstag! Weitere folgten erst die vergangenen Wochen!
Esther schaffte es eine ganze Stunde im Rollstuhl zu sitzen.


Dienstag, 8.April

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Heute wird Geburtstag gefeiert!!!!
25 Jahre!!!!

Anita ist in Wien bei Esther!


Mittwoch, 9.April

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Die Zellzahl ist noch etwas gestiegen (200). Laut Arzt hat das keine Bedeutung. Wir beten trotzdem. Wir nehmen nichts mehr als selbstverständlich.
Die Feier hat sie gut überstanden. Esthers Besserung geht weiter.
Sie braucht Mut. Die Zukunft ist etwas großes Ungewisses.
Anita ist noch bis am Nachmittag in Wien.

Heute Nachmittag wird die Liquor Drainage entfernt. Anita bleibt bis das erledigt ist.
Der Physiotherapeut fängt mit der ersten kleinen Übung an.


Donnerstag, 10.April

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Heute ging es richtig mit dem Training los. Am Vormittag bei der ersten Session ist Esther gleich einmal Ohnmächtig geworden.
Die Kreislauf war noch nicht richtig in Gang. Ein Wikinger Mädchen kann so etwas aber nicht unterkriegen.
Sie hat gut zu Mittag geschlafen.
Das Nachmittagstraining ging schon besser. Nur mit dem Gleichgewicht happert es noch ein wenig.
Esther ist zuversichtlich!
Besonders geniest sie es, angenehm müde, gut zu schlafen.


Freitag, 11.April

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Mit dem Essen geht es besser. Esther kann es behalten.
Heute wurden die Nähte wieder entfernt
Esther hat genug von diesem Krankenhaus, nach 4 Wochen will sie hier nicht länger bleiben.
Sie hofft, dass sie bald ins andere Krankenhaus im 2.Bezirk übersiedeln kann, wo sie ihre Rehabilitation fortsetzen kann.
Zwecks Beobachtung, wird sie auch dort auf der neurologischen Abteilung sein.


Samstag, 12.April

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Gesundheitlich geht es aufwärts. Mit dem Essen und der Verdauung geht es gut.
Esther hat aber mit der Feinmotorik der linken Körperseite Probleme.
Sie kann bis zum Badezimmer alleine gehen, wenn auch mit einer leichten Schlagseite.
Sie duscht sich auch schon alleine
Esther ist sehr mutlos. Sie kann die Inaktivität nicht mehr aushalten.
Sie wartet schon hart ins nächste Krankenhaus zu kommen
Die Ärzte sind aber sehr vorsichtig und geben ihr immer noch viel Antibiotika
Die Tränen sitzen sehr locker.


Sonntag, 13.April

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Wir sind ziemlich verzweifelt.
Esther hat wieder Fieber. Um 14:00h waren es 38°C.
Wir wissen nicht woher das Fieber kam.

Der Tag fing ganz gut an.
Als ich ins Spital kam, kam sie aus dem Zimmer um mich zu empfangen. Gemeinsam gingen wir in den Tagesraum
Wir haben das sogar wiederholt.

Nach dem Essen schlief Esther eine halbe Stunde. Danach fror sie und das Fieber stieg
Der Arzt und die Krankenschwester waren sehr bekümmert.
Jetzt ist Esther müde und braucht Ruhe .

Wir haben über Psalm 23,v4 geredet: "Ps 23,4 Und ob ich schon wanderte im finstern Tal, fürchte ich kein Unglück; denn du bist bei mir, dein Stecken und Stab trösten mich."
Da ist kein Versprechen für einen schnellen und einfachen Ausweg, sondern für Begleitung, Schutz und Trost.
Wir hatten auch über die Worte von Lindsay Thomas, einem koreanischen Mädchens gesprochen: "Erfahrung ist eine harte Lehrerin, sie gibt die Prüfung zuerst und den Unterricht danach!"


Montag, 14.April

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Während der Nacht stieg das Fieber auf 38,5°C.
Heute morgen war sie wieder auf 36,2°.
Esther ist wieder zuversichtlich, wenn auch sehr müde.

16:00h Ether hat wieder zu frieren begonnen. Das Fieber steigt wieder (38,2°).
Esther hatte im anderen Spital für die Rea ein Bett reserviert und sollte am Mittwoch verlegt werden. Das wurde gerade abgesagt.
Es werden neue gründliche Untersuchungen, Lungen-Röntgen, CT, Bluttests usw gemacht.


Dienstag, 15.April

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Heute morgen war Esther wieder fieberfrei.
Nach einer Nacht mit hohem Fieber (39°C) ist Esther jetzt ziemlich müde.
Während der Nacht als Esther, wie immer in Begleitung einer Krankenschwester zur Toilette ging, wurde sie ohnmächtig.
Krankenschwester und Arzt wurden sehr aktiv. Esther hat sich nicht verletzt.
Heute morgen war ihr Fieber wieder weg.
Die neueste Nachricht ist, dass Esther morgen nun doch ins Spital zu den Barmherzigen Brüdern verlegt wird.
Sie kommt auf die Neurologie. Ein Ansuchen um einen Reha-Platz hat das Spital schon ausgefüllt. Jetzt muß der Antrag noch vom Chefarzt genehmigt werden.
Bitte betet dafür, dass das gut geht.

17:00 h Die Nachricht erreicht mich, dass Esther am Körper einen Ausschlag bekommen hat. Der Arzt lässt fragen, ob Esther schon die Masern gehabt hat. Die Überstellung für morgen bleibt aber aufrecht.


Mittwoch, 16.April

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Esther ist jetzt bei den Barmherzigen Brüdern. In der neugebauten Abteilung ist es endlich ruhig. Das Zimmer gefällt ihr und sie sieht das Leben positiv.
Esther hat seit verlassen der Intensivstation nicht mehr so viele Ärzte gesehen und Untersuchungen erfahren. Sie fühlt sich gut umsorgt.
Ihr Ausschlag ist weg.
Auf ihrem Weg zum neuen Spital entdeckte sie, dass der Frühling gekommen ist. Sie erzählte uns von einem blühenden Baum vor ihrem Fenster.

Freitag, 18.April

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Heute hatte Esther ein Gespräch mit dem Arzt
Er sagte, dass die Prognosen für die Wiederherstellung der Motorik gut sind, aber dass er nichts versprechen kann. Er meint zum Seiltanzen wird es nicht mehr reichen.
Sie darf so lange im Spital bleiben, bis sie in der Lage ist, sich selbst zu versorgen, dann wird sie entlassen um zuhause auf die Reha zu warten.
Sie sagt, sie ist nicht krank sondern nur beschädigt!
Heute hat sie Stiegensteigen geübt.
Esther bekommt Ergotherapie für die linke Hand, Physiotherapie für den Rest von Körper. Alles was sie mit den Händen tut muss sie mit der linken Hand machen.
Alle im Spital kennen schon Esther, sie ist die Jüngste - der Jungbrunnen vor Ort!
Ich habe gerade mit einer Freundin von Esther gesprochen. Sie erzählte, dass sie heute nachmittag mit Esther und Emanuel in einem Kaffe war. Zurück mußte sie den Lift nehmen - die Kräfte reichen noch nicht so weit. Esthers erster Ausflug.

Samstag, 19.April

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Ich war heute mit Anita wieder bei Esther.
Es geht ihr gut. Sie trainiert fleißig, auch wenn sie schnell müde wird.
Wir waren mit ihr im Garten und auch im Cafe. Im Garten war es schön, wenn auch feucht und kühl. Alleine, dass wir mit Esther gemeinsam in den Garten gehen konnten ist großartig. Esther geht die Stufen alleine. Sie muß sich aber dabei an der Wand anhalten.

Das Zimmer ist gut ausgerüstet und für ein Krankenhauszimmer sehr schön. Es gibt sogar einen Kühlschrank.


Ostersonntag, 20.April

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Es ist schön zu leben. Aufstehen zu können und sich duschen. Zu sehen wir die Blumen blühen.


Montag, 21.April

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Heute durfte Esther das erste Mal alleine duschen. Nur um den Rücken zu trocknen, mußte sie nach der Schwester rufen
Dann ging sie mit ihren Zimmerkolleginnen auf Ausflug
Esther schob den Rollstuhl, die Siebzigjährige saß im Rollstuhl und die Neunundachzigjährige hielt sich am Stuhl fest - dann ging es den Korridor hinunter und wieder zurück.
Esther findet, dass die Zeit sehr langsam vergeht. Besuche bedeuten jetzt eine ganze Menge. Zur Zeit ist schon etwas zu ruhig.


Dienstag, 22.April

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Esther mußte heute versuchen mit geschlossenen Augen auf einem Bein stehen. Sie hatte Erfolg und ist guten Mutes.

Wir werden jetzt nur mehr ein paar mal die Woche Notizen machen, außer es geschieht etwas ungewöhnliches.
Bitte betet, dass Esther bald einen Reha-Platz bekommt.


Freitag, 25.April

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Es geht vorwärts. Esther hat schreckliches Trainingsschmerzen in den Unterschenkeln. Sie muß beim Training auf einem Bein stehen, was nach all den Wochen sehr schwer ist.
Die linke Hand ist in der Feinmotorik noch stark behindert.

Am Sonntag hat Esther Ausgang. Wir werden mit ihr in ihre Wohnung fahren und den Tag in der "Freiheit" verbringen.

Esther hat die Genehmigung für den Rehabilitationsplatz bekommen. Am Montag kann sie in das Rehazentrum am Rosenhügel übersiedeln. Preist den Herrn!!


Sonntag, April 27

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Am Sonntag ging es das erste Mal an die "frische" Luft. Zuerst fuhren wir zurück zum Anfang.
Vorbei an Esthers Kindergarten und Volkschule zum Gottesdienst nach Essling, im Haus wo Esther vom 4.-10 Lebensjahr gewohnt hat.
Wir besuchten natürlich unsere geliebten Ex-Nachbarn. Die Kräfte reichten gerade noch um mit lieben Freunden chinesisch Essen zu gehen.
Nach den Nachmittagsschläfchen im eigenen Bett ging es für eine letzte Nacht zurück ins Spital. Morgen wird Esther in reha-Zentram Rosenhügel übersiedeln.

Photos


Montag, April 28

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Esther ist im Reha-Zentrum am Rosenhügel. Sie hat ein Einzelzimmer mit Balkon.
Da ist ein Swimming-Pool und ein schöner Park. Mahlzeiten werden im Speisesaal serviert.
Am Ergotherapie. Training gibt es am Vormittag und Nachmitag.
Esther wird 28 Tage dort bleiben.


Mittwoch, April 30

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Bau-Modell
| Innenhof | Terrasse | Bad


Donnerstag, Mai 01

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Das Training geht gut aber es ist harte Arbeit. Esther muß zB auf einem Balken balanzieren. Leiterklettern und wenn sie wieder darf bekommt sie auch Unterwassergymnastik. Sie bekommt auch Ergho-Therapie um die volle Fähigkeit ihrer linken Hand zurück zu erobern
Ihre Wunde am Hinterkopf hat noch äußerlich eine kleine offene Stelle. Jetzt hat sie wieder ein Pflaster. Bevor diese Wunde nicht ganz geschlossen ist, darf sie nicht schwimmen gehen.
Esther darf heuer auch nicht in die Sonne. das wäre nicht gut, denn die Hitze und Bestrahlung würden ihrem Gehirn schaden.
Jetzt braucht sie einen Hut. AmBesten einen Stroh-Hut

Heute werde ich, Gerhard, Esther abholen und einen Ausflug in und um Wien machen. Esther hat mich gewarnt, keine zu großen Ambitionen zu haben, denn ihre Kräfte reichen vielleicht nicht für das ganze Programm.
Wir werden Eis essen - auf einen kleinen Berg fahren - gemeinsam Mittagessen und das Leben feiern.
Am frühen Nachmittag werden wir noch Emanuel und ein Paar Freunde holen, damit sie den Rest des Tages mit uns verbringen.


Samstag, Mai 03

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Die Ambitionen waren hoch.
Was blieb waren der Ausflug mit Freunden nach Großenzerdorf zum Eissalon, ein Abstecher zu unserem alten Badeteich und ein kleiner Besuch bei Freunden.

Esther kann die vielen Eindrücke unterwegs nicht verkraften. Nicht nur, dass alles zu schnell ist, auch die Fülle der Eindrücke wird schnell zu viel für sie.
Ein kleiner Spaziergang um das Haus, vielleicht bis in den Park hinter dem Haus, dann ist es genug.
Ich habe ihr gestern die Gitarre gebracht - Esthers eigene Idee um ihre linke Hand zu trainieren.

Gestern hat Esther wieder ein neues Zimmer bekommen. Das ist beides: Gut und sehr schön aber auch anstrengend - denn jetzt steht schon wieder alles verkehrt herum. Zu Zeit ist das Leben einfach zu stark und verwirrend.

Esther hat vor- und nachmittags Training jeweils eine Stunde. Das ist aber zurzeit voll ausreichend.
Gestern hat man noch eine letzte Naht entfernt. Die hatte sich versteckt und das Heilen der Wunde verhindert.
Esther hat am Donnerstag das erste Mal ihre Wunde gesehen.

Photos


Montag, Mai 05

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Das Leben schaut schon wieder besser aus. Esther konnte sich über das Wochenende gut erholen und macht mit Zuversicht Pläne für die Zukunft.


Samstag, Mai 10

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Jetzt ist die Zeit der kleinen Schritte. Esther arbeitet daran, es zu akzeptieren, dass sie “krank” ist. Das Gehirn und die Nerven müssen heilen. Sie kann nicht schwimmen, weil die Bauchmuskeln nicht richtig arbeiten. Die linke Hand macht auch nicht automatisch was sie soll. Das Gleichgewicht ist aus dem Lot. Esther muss vieles neu lernen, was sie früher schon konnte.
Die Ärztin sagte ihr, dass sie zur Zeit gewisse Dinge nicht erzwingen kann. Sie muss warten bis sie wieder gesund wird. Manchen kann ein halbes anderes sogar ein Jahr dauern. Das Gehirn bekam viel Druck und Irritation bei der Blutung, den Operationen und der Meningitis ab.
Esther ist optimistisch. Am nächsten Samstag heiratet eine Arbeitkollegin. Da soll sie hin und die Freunde werden helfen, dass es klappt.
Am 25en wird Esther nach Hause entlassen. Das wird spannend, denn das wird der Test was sie alles tun kann und was nicht.

Photos


Montag, Mai 19

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Esther geht es deutlich besser. Die Hochzeit ihrer Arbeitkollegin hat sie gut überstanden. Auch die erste Test-Nacht zuhause im eigenen Bett ging gut. Gestern Nachmittag ging es noch zum Gottesdienst in Esthers Gemeinde in der Krummgasse.
Sie hat es deutlich genossen.
Am Abend ging der "therapeutische Wochenendausflug" zu Ende und Esther musste wieder ins Reha-Zentrum.
Vorigen Freitag hat Esther erfahren, dass es eine Möglichkeit gibt, das Rehatraining zu verlängern. Wir haben sie sehr ermutigt jede Hilfe anzunehmen die sie bekommen kann.
Bitte betet, dass Esthers Gleichgewichtssinn wieder stabil wird. Probleme tauchen auf wenn sie sich aud liegender Position ins Sitzen oder Stehen aufrichtet. Die Feinmotorik ihrer linken Seite besonders der Hand ist auch noch nicht besonders gut.
Schwimmen kann Esther inzwischen - obwohl man noch vorsichtig ist, damit sie nicht versinkt.

 


Dienstag, Mai 20

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Anita hatte eine schöne Zeit (15.-19.Mai) in Wien . Sie konnte in der Zeit Esther etwas öfters treffen.
Gestern besuchte Esther ihre Arbeitsstelle im Schülerhort. Das war das erste Mal seit März, dass sie ”ihre” Kinder wieder sah.
Für die Kinder war es nicht leicht zu verstehen, dass Esther plötzlich weg war. (vor nicht so langer Zeit war nämlich die frühere Hort - Leiterin gestorben und einige Kinder erinnern sich noch wie sie damals plötzlich „weg“ war.)
Die Freude war unbeschreiblich und es gab viele Umarmungen. Esther erklärte den Kindern, was geschehen war und man merkte, dass sie nichts von ihrer Pädagogik vergessen hat.
Sie nahm auch die Gelegenheit war, selbst zur Bank zu gehen und selbständig ein wenig einzukaufen. Es ging gut.
Was Esther jetzt übt sind die Feinheiten in ihren Bewegungen. Das geht sehr langsam und sie braucht viel Geduld. Vieles von dem was sie zur Zeit lernt ist nicht so sichtbar. Sie sagt, sie merkt mehr was sie nicht kann als was sie kann. Natürlich ist das anstrengend, aber dann ist das auch ein Zeichen, dass sie mehr und mehr Verantwortung für die Situation übernimmt.
Ein besonderes Gebetsanliegen zur Zeit ist, dass Esther wieder lernt Gitarre zu spielen.

Freitag, Mai 23

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Die Verlängerung des Reha-Programmes wurde genehmigt. Esther bleibt bis 22. Juni im NRZ am Rosenhügel.
Am Computer darf sie jetzt schon die Maus verwenden.


Samstag, Mai 24

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Anita und ich holten Esther für einen Ausflug Wir fuhren nach ins nahe Mauer. Esther hat etwas eingekauft, ging zur Bank und zum Abschluss gab es für jeden ein Gyros zu Mittag.
Danach fuhren wir in die Stadt um im Botanischen Garten im Schloss Belvedere spazieren zu gehen. Um danach einen Überblick zu bekommen fuhren wir auf den Kahlenberg nördlich von Wien und schauten von dort auf die Stadt hinunter.
Zum Abschluss des Tages entschlossen wir uns in die City auf ein Eis zu gehen. Wir verfehlten den Weg und parkten nicht gerade dort wo wir hinwollten. Also mussten wir die durch Kärntnerstrasse, über den Stefansplatz und durch die Rote Turmstrasse um zum Eiscremesalon zu kommen. Überall waren Menschenmassen.
Esther schaffte es den ganzen Weg. Es war sicher ein härte Test aber Esther bestand ihn.


Freitag, Mai 30

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Heute fahren wir wieder nach Wien.
Wir werden Esther abholen und zu einer Geburtstagsfeier gehen. Ein sehr gute Freundin wurde 50. Bilder werden bald folgen


Samstag, Mai 31

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Hallo! ICH bins, die Esther. Ich hab heute Freigang und übe zuhause ein wenig an der Tastatur. Gestern war's sehr lustig, ich werde nur sehr schnell müde, dann muss ich heim in Zentrum. Im Grunde bin ich so weit ganz froh noch trainieren zu dürfen dort, aber langsam wirds echt zu viel das Ganze. Wenn ich denke, das ich Geduld haben sollte, wird mir bewußt, wie viel unbeeinflussbar ist, für mich und meine Trainer. Böse linke Hand!!!!!! Aber ich gebe nicht auf, schon gar net jetzt, nach so langer Zeit!!

Ich halte mich nicht mehr fest, auch net beim Stiegensteigen! Grüße an alle, die meinen Werdegang verfolgt haben.
Esther


Sonntag, Juni 01

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Heute gab es eine Premiere in Wien. Nicht im Theater sondern ein Ereignis aus dem Drama "gelebtes Leben".

Esther ist alleine mit Bus - U-Bahn - und Strassenbahn nach Hause gefahren! Eine erfolgreiche Premiere!
Für Esther war das ein rießiger Schritt und bedeutet viel für ihr Selbstvertrauen um selbstständig kommen und gehen zu können. Anita ist in Wien und hatte gemeinsam mit Esther beschlossen diesen Versuch zu unternehmen. Die Sicherheit, anrufen zu können um geholt zu werden, falls es nicht gut geht, war natürlich dabei.

Esther machte es großartig.

Das erste mal die eigene Wäsche waschen und eine Menge Dinge zu Hause ordnen. Es war sichtbar wie froh Esther ist, dass das Leben sich wieder normalisiert! Sie ergriff auch die Gelegenheit einige Freunde mit E-Mails und Telefonaten zu überraschen. Im Moment, während ich (Anita) dies hier schreibe, sitzt Esther mit Annette und Gerald im Wohnzimmer beim Kaffeetrinken.
Esther und ich genießen die gemeinsame Zeit und die Freude zu teilen einander zu haben. Wir stellen nur fest, dass Dinge die "normal" scheinen, keineswegs selbstverständlich sind!
Heute Abend bringen wir Esther wieder zurück auf den "Rosenhügel" und morgen geht das Training und der Kampf, die linke Hand zum Gehorchen zu bringen, weiter. Wir wollen nicht vergessen Gott die Ehre für das zu geben, was ER getan hat und für die Bewahrung in den Ereignissen.
Es sind erst 2 1/2 Monate vergangen - und Esther hatte in dieser Zeit außer der Blutung auch eine schwere Meningitis. Es ist ein Wunder!!!


Samstag, Juni 14

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Als erstes sollen wir ganz herzlich von Esther grüßen - Es geht ihr gut!

Esther war letztes Wochenende für zwei Nächte in ihrer eigenen Wohnung. Sie hat das sehr genossen. Sie konnte endlich einmal 3 Tage lang Dinge tun die sie kann. Im Reha-Zentrum wird sie täglich an ihre Grenzen geführt und entdeckt alles was sie nicht kann.
Noch muss sie es bis zum 22. Juni ertragen, dann wird sie "entlassen".

Heute sind es drei Monate seit Esther ihre Gehirnblutung hatte. Das war eine intensive Zeit. Wir danken Gott, dass Er Seine Hand über Esther gehalten hat!
Noch eine Woche und ihr Reha Aufenthalt ist vorüber und sie wird wieder zu Hause sein!
Sie freut sich schon darauf wieder unter “normalen” Umständen zu leben anzufangen.
Das meiste was Esther tut ist wieder zum “ersten Mal”....
Gestern abend war sie mit Emanuel im Kino und heute wird Esther mit zwei Bekannten vom Rosenhügel zum “Naschmarkt” fahren. Es ist schön zu sehen, dass Esther mehr und mehr Lust bekommt Dinge zu unternehmen. Es handelt sich dabei um Dinge, die für uns so gewöhnlich und normal sind. Für Esther sind das große Schritte und ihre Freude über kleine Dinge, die wieder funktionieren, ist unglaublich!

Die erste Woche in “Freiheit” wird Esther bei sich zu Hause in Wien verbringen. Erst wenn sie einsam zuhause auf sich selbst gestellt ist, wird sie sehen wie viel wirklich funktioniert. Nur allein das mit der Kleidung! Im März als Esther krank wurde war Winterkleidung dran, jetzt haben wir +30°C und Sommer und sie hat nicht mehr viel das ihr passt. Sie ist trotzdem guten Mutes und meint alles ist möglich wenn sie es in ihrer eigenen Geschwindigkeit machen darf! Sie zitiert gerne ihre Großmutter, die sagte, als sie mit 80 ihr Bein brach: “Es geht niemanden etwas an wie lange es dauert!”
Anfang Juli kommt Esther auf ein paar Tage zu uns nach Steyr. Es wird schön, sie ein paar Tage zu umsorgen.
Danke, für die Unterstützung die ihr Esther und uns in den letzten drei Monaten gegeben habt.


Sonntag, 030622

Esther siedelte heute wieder nach Hause.
Gestern hat uns einer von Esthers Reha-Kollegen in sein Restaurant eingeladen.

 


Dienstag, 030702

Heute gab es wieder eine Premiere. Esther ist das erste mal nach dem 14. März wieder Rad gefahren.

Bilder

Sonntag,
14. März 2004

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Hallo liebe Leute!
Heute ist es ein Jahr her… Sozusagen mein erstes Jubiläum. Irgendwie ist es schon sehr seltsam, wenn ich zurück denke! Dass ich vor 12 Monaten um diese Zeit noch um mein Leben gekämpft habe,… und ja – es war ein Kampf! Klar war ich nie allein und in den bescheidensten Situationen konnte ich immer darauf zählen, dass Unterstützung da war, nur habe ich das oftmals nicht so gesehen – verzeiht mir, wenn ich in solchen Situationen ungerecht war! Nun bin ich schon so oft angesprochen worden – wie es mir denn nun ginge, und ob ich denn noch was merke von den Nachwirkungen. Gott sei Dank nicht!
Ich bin weitestgehend rehabilitiert! Im Krankenhaus sagte ich immer, ich sei nicht krank sondern „beschädigt“, und so bin ich heute wohl repariert! Seit September bin ich wieder im Kinderdienst (Ich habe wieder „meine“ Gruppe übernommen) und „kann“ schon „alles“. Gitarre spielen ist so eine Sache, die noch hakt, aber ich übe... persönlich finde ich es noch recht schwer mit Messer und Gabel zu essen – (warum auch immer, Stricken ist kein Problem mehr).Wenn ich den Kopf in den Nacken lege, verliere ich auch das Gleichgewicht und der Doktor meinte ich solle weder Bungy springen noch Tiefseetauchen – aber das sind halt Dinge, auf die ich zur Not verzichten kann. Und für Dinge, für die andere einen Helm bräuchten, hab ich sowieso einen.
Neben der physischen Leiden sind klarerweise viele psychische Traurigkeiten passiert, die es in diesem Jahr zu überwinden, verarbeiten und verdauen galt. Oft hatte ich das Gefühl seelisch schier zu verzweifeln und es ist nicht leicht nach so viel Schrott nicht zynisch zu werden. Aber … Gott sei Dank gibt es hier auch ein „Aber“! – nach einigen Monaten habe ich erkennen dürfen, dass Freunde, Familie, Gemeindemitglieder, Kollegen, Krankenschwestern und sogar Ärzte nur Menschen sind und, ich bin auch nur ein Mensch – und zwar ein ziemlich sturer!
Ich hab’s ja am Kopf! Aber ich lebe – und ich lebe GUT! Danke für Eure Anteilnahme und vor allem dafür, dass ihr für meine Familie da wart in der bescheidensten Zeit, die ich je erlebt habe.

Leben muss man das Leben vorwärts, verstehen kann man es nur rückwärts…

Mit freundlichen Grüßen
Esther

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EsthersMail@gmx.net